Einkochautomat und Glühweinautomat

Es war der französische Universalgelehrte Denis Papin, der um das Jahr 1700 herum das Einkochen erfand. Doch die Idee wurde von ihm nicht weiter verfolgt. Rund 100 Jahre später setzte Napoleon Bonaparte einen Preis von 12.000 Goldfranken für die Konservierung von Lebensmitteln aus, um die Verpflegung seiner Truppen abzusichern. Das Geld strich der französische Koch Nicolas Appert ein, der das Einkochen und damit Haltbarmachen von Lebensmitteln wiederentdeckte.

In Deutschland, wieder etwa 100 Jahre später, um 1900 herum, eröffnete Johann Carl Weck ein Geschäft für Einkochtöpfe und Einkochgläser. Der Name Weck wurde zum Synonym für das Einkochen von Lebensmitteln. „Einwecken“ ist noch heute ein gebräuchliches Wort für das Einkochen. Heute werden für das Einkochen jedoch überwiegend Einkochautomaten genutzt.

Was ist ein Einkochautomat?

Zunächst ist ein Einkochautomat ein mehr oder weniger großer Topf mit integrierter Heizung. Die Heizvorrichtung ist mit einem Thermostatregler verbunden, der es ermöglicht, die Temperatur von 0 bis etwa 100 Grad einzustellen. In diesen Topf werden luftdicht geschlossene Gläser oder auch Weißblechdosen gestellt bzw. gestapelt, die aber jeweils auf einem zuvor hineingelegten Rost stehen, damit das heiße Wasser sie vollständig umspülen kann. Dann wird Wasser bis zu etwa ¾ der Höhe der obersten Gläser in den Topf eingefüllt. Die Gläser oder Dosen enthalten entweder vorgekochte oder noch rohe Speisen der unterschiedlichsten Art.

Was lässt sich alles mit einem Einkochautomaten machen?

Der wichtigste Punkt bei der Nutzung von Einkochautomaten ist die Haltbarmachung der Lebensmittel in den Gläsern oder Dosen. Bei 80 oder fast 100 Grad Wassertemperatur und einer Kochzeit von rund 2 Stunden sterben alle Bakterien und Pilze ab, die Fäulnis oder Schimmel auslösen könnten. Ungeöffnet bleiben so präparierte Lebensmittel in ihren Behältnissen über Jahre hinweg haltbar.

Es gibt praktisch keine Lebensmittel, die nicht eingekocht werden könnten. Rohe Zutaten werden nicht nur haltbar, sondern auch schonend gegart. Sogar Kuchen lässt sich in Einmachgläsern in einem Einkochautomaten gewissermaßen backen. Der Einkochautomat ergänzt sich so zum Beispiel hervorragend mit einer Küchenmaschine.

Glühwein aus dem Einkochautomaten?

Viele Einkochautomaten besitzen am unteren Rand ein Ablassventil, um das Kochwasser abzulassen. So lässt sich der Einkochautomat problemlos zum Glühweinautomat umwandeln. Das meist große Volumen von 10 bis 30 Liter sorgt dafür, dass der Glühwein nicht ausgeht und über die Temperaturregelung schön heiß bleibt. Es gibt auch spezielle Kocher die ausschließlich für Glühwein ausgelegt sind. Ein Vergleich im Internet lohnt sich immer um die besten Glühweinautomaten ausfindig zu machen.

Dampfentsaften statt Einkochen?

Nicht wenige Hersteller liefern zu ihren Einkochautomaten spezielle Einsätze für das Dampfentsaften von Früchten mit. Beim Dampfentsaften wird Wasserdampf genutzt, um die Zellen der Früchte zum Platzen zu bringen. Durch eine spezielle Konstruktion des Fruchtkorbes und dem darunter befindlichen Wasserbehälter sowie dem Auffangbehälter vermischt sich der Fruchtsaft nur wenig mit dem Wasserdampf und ist durch das Erhitzen etwas ärmer an Aroma, doch dafür ist er bereits sterilisiert.

Über den Ablasshahn kann so lange haltbarer Fruchtsaft gewonnen werden. Sicher dauert das Dampfentsaften länger und ist energieintensiver als das herkömmliche Auspressen von Früchten. Dafür verläuft das Dampfentsaften fast völlig selbständig, wodurch in dieser Zeit andere Aufgaben erledigt werden können.

Worauf ist beim Kauf eines Einkochautomatens zu achten?

Die erste Frage zum Kauf eines Einkochautomatens sollte sich selbst gestellt werden. Wie hoch ist der Bedarf? Brauche ich einen großen Topf für viele Einmachgläser, um mich und meine Familie über Wochen oder Monate zu bevorraten? Oder genügt ein kleinerer Einkochautomat, um nur hin und wieder etwas haltbar zu machen. Natürlich sollte auch die Nutzung als Glühweinautomat oder Dampfentsafter mit in die Überlegung eingezogen werden. Für den Glühweinstand bei der Weihnachtsfeier des Vereins darf es dann schon etwas größer sein und auch Obst benötigt etwas mehr Volumen beim Dampfentsaften.

Im Weiteren sind die verschiedenen Ausstattungsmerkmale des Einkochautomatens von Bedeutung.

Aus welchem Material ist der Einkochautomat gefertigt?

  • Normaler Stahl
  • Emaillierter Stahl
  • Edelstahl

Unter diesen drei Materialvorschlägen überzeugt Edelstahl durch Unempfindlichkeit und Beständigkeit am ehesten.

Andere vorteilhafte Ausstattungsmerkmale:

  • Wärmeisolierte Griffe
  • Thermostat
  • Füllstandsanzeige
  • Thermometer
  • Ablaufhahn
  • Geschlossener, glatter Topfboden
  • Kabelaufwicklung

Mitunter werden auch Deckel aus Glas mitgeliefert, die zwar entsprechende Einblicke gewähren, ohne den Topf öffnen zu müssen, sich jedoch oft als sehr zerbrechlich erweisen. Besser ist ein Deckel aus Edelstahl, der ein Loch zur Einführung eines Koch-Thermometers besitzt.

Als Zubehör gibt es oft Einlegeroste (entsprechend der Höhe des Einkochautomaten auch stapelbar) und einen Entsafter-Aufsatz. Aus elektrotechnischer Sicht sollte eine eigene Absicherung gegen Kurzschluss von 10 Ampere besitzen.

Leistung des Einkochautomaten

Die Leistung der eingebauten Heizung hängt vom Volumen des Topfes ab. Als Richtwert darf hier gelten, dass ein Volumen von 30 Liter eine Leistung von 2000 bis 2500 Watt benötigt, damit das Wasser in annehmbarer Zeit auf die gewünschte Temperatur kommt. Während eine überdimensionierte Leistung kein Problem darstellt, weil der Thermostat die Leistung beim Erreichen der Temperatur abregelt, sorgt eine Unterdimensionierung für unnötigen Stromverbrauch. Die Heizung braucht zu lange zum Aufheizen, während gleichzeitig wieder Wärme verloren geht.

Was kostet ein Einkochvollautomat?

Wer tatsächlich nur hin und wieder etwas einkochen möchte, braucht keinen Einkochautomaten. Das lässt sich auch mit einem herkömmlichen Kochtopf und Einmachgläsern auf dem heimischen Herd bewerkstelligen.

Nicht umsonst bewegen sich Einkochautomaten bezüglich des Volumens überwiegend im Bereich von 25 bis 30 Liter. Da gehen dann schon mal 14 bis 15 1-Liter-Einmachgläser auf einmal hinein. Das entspricht locker dem Bedarf an Gemüse oder Fleisch einer dreiköpfigen Familie für zwei bis drei Wochen. Die Preise für Einkochautomaten in dieser Klasse bewegen sich zwischen 100 und 200 Euro.

Die besten Marken von Einkochautomaten

Es gibt viele Marken und Hersteller die sich auf die Produktion von Einkochvollautomaten gesetzt haben. Die bekanntesten und nennswerten Marken die auch auf vielen Test- und Vergleichsportalen erwähnt werden sind:

  • ROMMELSBACHER
  • Weck
  • Steba
  • Stagecaptain
  • Clatronic
  • Monzana
  • Klarstein

Lohnt sich ein Einkochautomat?

Einkochautomaten sind in der Regel energieeffizienter als normale Einkochtöpfe für die Kochplatte. Gleichzeitig besteht bei selbst eingekochten und haltbar gemachten Lebensmitteln die Gewissheit, dass nicht unzählige Hilfs- und Zusatzstoffe das Essen „bereichern“. Fraglos ist die Dose Ravioli aus dem Supermarkt günstiger als der selbst gekochte und eingemachte Suppeneintopf durch den Einkochautomaten. Dafür zeichnet sich selbst haltbar gemachtes Essen in Einmachgläsern durch eine sehr hohe Nachhaltigkeit und Ehrlichkeit aus. Das Essen aus der Dose oder dem Einmachglas, selbst produziert, überzeugt mit den echten Aromen der Zutaten und nicht mit E-Nummern.