
Aus Mehl Brotfladen zu backen, war in der Menschheitsgeschichte vermutlich eine der ersten Arten, Getreide zu Lebensmitteln zu verarbeiten. Dass es am Anfang der Geschichte Fladen waren, also flache, runde Gebilde, ist sehr wahrscheinlich. Der Backofen trat erst später in Erscheinung, um große, runde Brotlaibe darin auszubacken. So erfuhr der Fladen aus Mehl im Laufe der Jahrhunderte eine Vielzahl von Varianten, eine davon war und ist die Waffel.
Irgendwann, vermutlich im 7. oder 8. Jahrhundert, kam jemand auf die Idee mit dem Waffeleisen, wobei sie damals noch nicht Waffeleisen genannt wurden und es wurden auch keine Waffeln darin gebacken. Es ist anzunehmen, dass das erste Waffeleisen der Geschichte in einem Kloster zum Einsatz kam und dazu diente, Oblaten für die Messe herzustellen.
Heute zählt das Waffeleisen in vielen Haushalten zu den Küchenutensilien, aber nicht in allen. Waffeln sind in Europa und den USA einer der Klassiker auf dem Frühstückstisch, neben Kaffee und Marmelade oder auch dem Ei. Allerdings haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die Prioritäten geändert. Laut einer Umfrage gibt sich heute über die Hälfte der Bevölkerung nur etwa 15 Minuten Zeit für das Frühstück. Da passt die Waffelzubereitung im Waffeleisen kaum ins Zeitmanagement. Trotzdem bleibt die Lust an der Waffel bestehen, nur wird sie sich für einen anderen Tagesabschnitt oder Wochentag aufbewahrt.
Doch wie kann man eine Waffel herstellen, wenn kein Waffeleisen vorhanden ist, weil es angesichts der Frühstücksgewohnheiten nicht lohnt, diese Küchenmaschine anzuschaffen oder bisher einfach nicht daran gedacht wurde?
Die Zubereitung von Waffeln ohne ein Waffeleisen
Es ist Sonntagmittag, der Fernseher läuft und das Bedürfnis, genau jetzt auf eine leckere Waffel Schlagsahne und andere Toppings zu laden und diese dann genüsslich beim Filme gucken zu verspeisen, steigt ins Unermessliche.
Ohne Waffeleisen bleiben zum Backen des Waffelteigs, ob nun selbst aus Mehl, Backpulver, Zucker, Ei und Milch oder Wasser angerührt bzw. unter Nutzung einer Fertigmischung, nur die Pfanne oder der Ofen des Küchenherdes. Ein eventuell vorhandener Grill könnte auch noch mit einbezogen werden, doch wäre er wie die Kochplatte auch nur ein Hitzelieferant. Den Sandwich-Maker genauso wie den Kontaktgrill nehmen wir an dieser Stelle auch aus, weil deren funktionelle Ähnlichkeit mit dem Waffeleisen sehr groß ist.
Nehmen wir weiterhin an, dass ebenso sonstige Dinge fehlen, die das ersatzweise herstellen von Waffeln erleichtert. Etwa Silikonformen für den Backofen oder Stahlformen für die Pfanne. Trotz all dieser fehlenden Dinge lassen sich Waffeln zaubern. Zugegeben, klassische belgische Waffeln mit ihrer charakteristischen quadratischen Form und ihren Kästchen werden sich ohne entsprechendes Waffeleisen nicht realisieren lassen.
Waffeln mit der Pfanne backen
Jeder Haushalt verfügt über zumindest eine oder mehrere Pfannen, ob dies nun Edelstahl-Pfannen, beschichtete Aluminiumpfannen oder etwa Gusseisen-Pfannen sind, ist egal. Wichtig sind vielmehr zwei Dinge. Erstens, der Teig sollte nicht zu flüssig sein, damit er in der Pfanne nicht zu sehr auseinander läuft. Zweitens, das Öl in der Pfanne muss richtig heiß sein, am besten kurz vor der Rauch-Grenze.
Den Teig mit einer Schöpfkelle in die Mitte der Pfanne geben und mit einem Pfannenwender etwas flach drücken. Jetzt sollte eine Schale mit Speiseöl und ein Schnapsglas bereitstehen. Das Schnapsglas mit dem Boden in das Öl tauchen und dann damit Vertiefungen in den langsam fester werdenden Teig drücken. Das sollte möglichst schnell vonstattengehen, denn die Waffel muss nach etwa einer Minute gewendet werden. So bekommt die Waffel ihr Muster, wenn auch nur einseitig. Die Schnapsglasvertiefungen nehmen später all die gewünschten Toppings auf.
Waffel im Backofen (Küchenherd) backen
Das Backblech des Herdes bietet natürlich weit mehr Raum, um gleichzeitig mehrere Waffeln anzufertigen.
Bei einem beschichteten Backblech braucht es kein Backpapier als Unterlage, für unbeschichtete Backbleche empfiehlt es sich. Je nach Belieben kann der Teig in Portionen unterteilt und auf dem Backblech verteilt werden. Jetzt das Blech in den vorgeheizten (180 Grad Ober- und Unterhitze) Ofen schieben. Nach etwa drei Minuten das Backblech herausnehmen. Wieder kommt das eingeölte Schnapsglas zum Einsatz. Hier kann sich für die Vertiefungen mehr Zeit gelassen werden.
Statt eines Schnapsglases kann beispielsweise eine größere quadratische oder runde Form, vielleicht eine Vorratsdose, verwendet werden. So ergibt sich eine große Vertiefung in der Waffel, in der Obststücke besser halten bis zum Verzehr. Das Backblech wird nach getaner Arbeit an den Vertiefungen wieder zurück in den Herd geschoben und drin gelassen, bis die Waffeln knusprig braun sind. Eine genaue Zeitangabe hierfür ist schwierig, denn je nach Herd-Modell sind die Hitzegrade und damit die Bräunung der Waffeln unterschiedlich. Aber mehr als 10 Minuten sollten es nie sein.
Die ideale Waffel-Teigmischung für Pfanne oder Ofen
Für zwei Waffeln braucht es:
- 3 Eier, die in Eigelb und Eiklar getrennt werden müssen.
- 2 Esslöffel Zucker
- 1 Teelöffel Backpulver
- 1 Tasse Milch
- 1 Tasse Mehl
- 1 Prise Salz
Zuerst wird das Eiklar oder Eiweiß zu festem Eischnee geschlagen. Dann werden Zucker und Eigelb schaumig gerührt. Nun werden Milch, Mehl und Salz unter die Zucker-Eigelb-Masse gerührt. Zuletzt wird der Eischnee vorsichtig untergehoben, bis sich eine homogene Masse ergibt. Fertig ist der perfekte Waffelteig.