Holz, es gibt kein anderes Material, das so lebendig wirkt und zugleich in der Lage ist, mit seinem Aussehen quasi Geschichten zu erzählen. Ein Holztisch ist hierbei noch einmal eine Besonderheit. Denn er ist oft der Mittelpunkt im Zentrum fast jeder Wohnung, in der Küche. Um ihn herum versammeln sich mitunter Generationen einer Familie, denn ein aus Vollholz gefertigter Holztisch besitzt eine hohe Lebensdauer. Allerdings hinterlassen diese Generationen ihre Spuren. Verschüttete Getränke, daneben gefallene Speisereste, Kratzer von Gläsern oder Geschirr und Besteck.

In diesem Artikel geht es darum, wie sich Flecken aller Art und auch Kratzer entfernen lassen, um der Oberfläche des Holztisches ihre Schönheit zurückzugeben. Ein wichtiger Punkt in Bezug auf die Oberflächenreparatur einer Tischplatte aus Holz ist es, wie diese zuvor beschichtet wurde.

Die Arten der Tischplatten und deren Beschichtungen

Hier geht es nur um Holztischplatten. Pressstoffplatten oder laminiertes Schichtholz sind nicht Teil des Inhalts. Also um Vollholz, wozu auch miteinander an den Kanten verleimte Holzplatten zählen. Meist handelt es sich hierbei um Harthölzer wie:

  • Eiche
  • Buche
  • Esche
  • Nussbaum
  • Kirsche
  • Ahorn
  • Lärche

Sehr beliebt hierbei sind aktuell sogenannte Unikat-Tischplatten. Tischplatten, bei denen der Wuchs des Baumstammes erkennbar ist, indem die Kanten nicht begradigt wurden, sondern nur geglättet. Im Grunde ist jede Tischplatte aus Vollholz dank ihrer jeweils einzigartigen Maserung ein Unikat. Bei den Tischplatten mit unbegradigten Kanten wird dieser Eindruck zusätzlich verstärkt.

Damit die schöne Maserung des Holztisches auch zur Geltung kommt, werden die Oberflächen entweder geölt, gewachst oder mit Klarlack behandelt. Weder Öl noch Wachs oder Klarlack können das Holz vor allen Widrigkeiten schützen, die möglich sind. Vielmehr dienen die Mittel dazu, den Verwitterungsprozess des Holzes aufzuhalten. Die Kratzer, die zum Beispiel die Füße einer Obst-Etagere verursachen könnten, verhindern sie kaum.

Ebenso können die Gerbsäuren von Tee oder Kaffee eindringen, wenn sie genug Zeit dazu haben. Ähnlich verhält es sich mit Fetten, etwa von Soßen, auch die finden ihren Weg durch Lacke und Öle. Der beste Schutz für eine Massivholzplatte, die ihre optische und haptische Wirkung entfalten soll, ist die tägliche Pflege und der temporäre Schutz bei zu erwartenden Verschmutzungen. Im Idealfall eine Tischfolie unter dem Tischtuch, wenn ein gemeinsames Essen am Tisch angesagt ist.

Tee-, Kaffee- und Wasserflecken entfernen

Der Alltag ist von vielerlei Unwägbarkeiten begleitet. Gerade gemütlich eine Tasse Tee am Tisch getrunken und schon kommt ein Anruf, aufgrund dessen alles stehen und liegen gelassen wird. Auch die Teetasse und die produziert nun den gefürchteten Tee- oder auch Kaffeering.

Je schneller dagegen angegangen wird, desto besser. Wasserflecken, ob von Tee, Kaffee oder anderen Getränken, lassen sich umso leichter entfernen, je weniger Zeit bis zur Entdeckung des Malheurs vergangen ist. Reicht ein feuchtes Tuch nicht mehr, um den Flecken aus dem Holztisch zu entfernen, hilft oft eine Mischung aus hellem Speiseöl und Salz. Das Öl und das Salz zu einer Paste vermischen und in den Fleck richtig einreiben, nicht nur auftragen. Salz zieht das Wasser aus dem Holz, während das Öl die Poren wieder schließt. Das funktioniert auch mit älteren, bereits dunkel werdenden Flecken.

Der Albtraum: Rotweinflecken

Sie werden Anthocyane genannt, die Farbstoffe, die dem Rotwein ihre schöne Farbe verleihen und sie sind, einmal eingetrocknet, extrem hartnäckig. Auf einem Holztisch hilft da nur noch die Chemiekeule, zum Beispiel ein Gemisch aus Salmiakgeist und Wasserstoffperoxid. Aber Vorsicht, die Mittel sind beide für sich ätzend, weshalb Schutzbrille und Handschuhe empfehlenswert bei der Anwendung sind.

Das Gemisch am besten mit einem feinen Pinsel genau auf die Flecken auftragen und einwirken lassen. Zuvor sollte die Mischung an einer unauffälligen Stelle des Holzes getestet werden, ob es nicht zu heftig reagiert und dadurch statt der Rotweinflecke auf einmal weiße Flecken im Holz entstehen.

Fettflecke aus dem Holztisch entfernen

Bei Fettflecken kommt es sehr auf die Intensität der Flecken an, also wie tief sie bereits in den Holztisch eingedrungen sind. Befindet sich das Fett noch in den oberen Schichten, kann normales Spülmittel helfen. Es muss jedoch aktiviert werden. Das bedeutet, dass dem Spülmittel ein bisschen Wasser beigegeben und mit diesem verrührt wird, bis ein fester Schaum daraus wird. Auf den Flecken aufgetragen können sich nun die Waschtenside des Spülmittels mit dem Fett im Holz verbinden und werden nach kurzer Einwirkzeit beim Abwischen mit einem feuchten Tuch mit herausgezogen.

Sind die Fettflecke schon älter und vielleicht auch bereits am Abdunkeln, braucht es etwas mehr. Eine Mischung aus Schlammkreide, Alkohol und Magnesium. Die Paste aus den Stoffen auftragen und einwirken lassen, bevor auch sie einfach abgewischt wird. Eventuell muss die Prozedur wiederholt werden.

Einige dieser hier aufgeführten Mittel finden sich eher selten im Putzschrank Organizer, doch auch wenn meist mehr gekauft als gerade benötigt wird, ist das nicht tragisch, weil sich immer wieder Anwendungsbereiche dafür finden.

Wachsflecken aus Holz entfernen

Kerzen sind überwiegend aus Paraffin, Stearin oder Bienenwachs gefertigt. Etwa 75 % aller Kerzen in Deutschland werden aus Paraffin gewonnen, einem Abfallprodukt der Erdölindustrie. Gemeinsam haben alle Wachsfette, dass sie nicht tief in das Holz eindringen. Nicht mit dem Wachs zum Einölen von Holz verwechseln. Die Fette in Kerzen besitzen eine andere Zusammensetzung.

Auf dem Holztisch ist ihnen am besten mit einem Löschpapier und einem Föhn beizukommen. Das Löschpapier auf den Kerzenwachsfleck legen und es von oben mit der Warmluft des Föhns bestreichen. Das Wachs verflüssigt sich und wird vom Löschpapier aufgesogen. Im Anschluss kann die Oberfläche mit einem milden Mittel, das sonst beispielsweise eingesetzt wird, um matte Küchenfronten zu reinigen, abgewischt werden.

Leichte und nicht so leichte Kratzer beseitigen

Oberflächliche Kratzer entstehen oft durch das Verschieben von Gegenständen auf dem Holztisch, etwa ein Kerzenständer oder Keramikgeschirr. Diese Kratzer lassen sich in der Regel mit einer einfachen Möbelpolitur entfernen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass die Politur keine Silikone oder Mineralöle enthält, die dem Holz zusetzen.

Tiefere Kratzer jedoch brauchen eine mechanische Bearbeitung mittels Schleifpapier. Das hinterlässt zusätzliche Spuren, denn der Originallack, das zuvor aufgetragene Wachs oder das Öl sind an dieser Stelle weg. Nun den richtigen Farbton an dieser Stelle wieder herzustellen, kann unter Umständen knifflig sein. Wer hier zu wenig Ahnung von der Materie hat, sollte besser einen Tischler mit der Reparatur beauftragen, denn unter Umständen wird es mit „Hausmitteln“ nur noch schlimmer.