Arbeitsplatte für die Küche

Die Küche, obwohl sich ihre zentrale Funktion in einem Haus oder einer Wohnung aufgrund der vermehrten Nutzung von Convenience food in den letzten Jahrzehnten etwas reduziert hat, bleibt sie „der“ Ort der Begegnung für Familien, aber auch für Singles und Paare. Hier wird gekocht, gebraten, getoastet, gemixt, kurz; es wird was für das leibliche und oft auch seelische Wohl getan. Meist auf der Arbeitsplatte, die deshalb nicht nur einiges aushalten muss, sondern auch optisch die Küche dominiert. Bei rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland ist es folglich kaum ein Wunder, dass der Arbeitsplatte für die Küche sehr viel Aufmerksamkeit gespendet wird.

Die Anzahl verschiedener Materialien, die für die Herstellung von Arbeitsplatten in der Küche verwendet werden, ist beträchtlich. In diesem Artikel soll etwas Licht ins Dunkel der Möglichkeiten bezüglich der besten Materialien für die Arbeitsplatte in der Küche gebracht werden.

Was muss eine Küchenarbeitsplatte aushalten können?

Es ist durchaus berechtigt, mit der Frage nach der Widerstandsfähigkeit einer Arbeitsplatte zu beginnen, denn das sind die wohl wichtigsten Faktoren, während hingegen das optische Erscheinungsbild einer subjektiven Betrachtung unterliegt. Welche Eigenschaften soll also eine gute Arbeitsplatte in der Küche besitzen?

  • Schlagfestigkeit
  • Abriebfestigkeit
  • Kratzfestigkeit
  • Schnittfestigkeit
  • Säurebeständigkeit
  • Hitzebeständigkeit
  • Laugenbeständigkeit
  • Fleckenbeständigkeit
  • Hohe Dämpfungseigenschaften
  • Leicht zu reinigen

Natürlich hängt es immer vom jeweiligen Gebrauch ab, ob diese ganzen Eigenschaften wirklich nötig sind. Für Profiköche, die bezüglich der Nutzungseigenschaften immer eine Referenz darstellen, kommt so oder so nur ein Material infrage. Arbeitsplatten in Edelstahl V2A oder auch V4A in einer Stärke von 4 bis 8 mm. Abgesehen vom Preis ist Edelstahl als dominanter Bestandteil der Küche jedoch nicht jedermanns oder jeder Frau Sache. Der Wohlfühlfaktor und die Kosten spielen in privaten Küchen meist eine größere Rolle als die Materialeigenschaften. Zusammengenommen sind somit Optik / Haptik, Kosten und Materialeigenschaften gegeneinander abzuwägen, was letztlich in einem persönlichen Preis-Leistungs-Verhältnis mündet.

Welche Materialien kommen für Arbeitsplatten am häufigsten in den Einsatz?

Da die Arbeitsplatte für die Küche eine sehr hohe wirtschaftliche Bedeutung besitzt, wird sie recht genau statistisch erfasst. Für das Jahr 2021 ergaben sich folgende Merkmale bezüglich des anteiligen Umsatzes verschiedener Materialien zur Fertigung von Küchenarbeitsplatten:

  • Laminierte Pressplatten 36,4 %
  • Naturstein 30,6 %
  • Keramik 6,4 %
  • Mineralische Werkstoffe 3,1 %
  • Sonstige 4,9 %

Aus dieser Statistik wird ersichtlich, dass für die meisten Käufer der Preis die wichtigste Rolle spielt.

Arbeitsplatten aus Pressplatten, auch als Dekor-Schichtstoffplatten oder CPL-Platten bekannt, sind (ohne Zuschnitt) bereits ab 8 Euro der Meter erhältlich (Küchenarbeitsplatten von der „Stange“ besitzen eine Standardbreite von 60 cm oder 70 cm, darum „Meter“ und nicht „Quadratmeter“).

Interessant ist, dass der Naturstein mit nur wenig Abstand dahinter folgt. Preislich jedoch gibt es zu Naturstein günstigere Alternativen, wie etwa Vollholz- oder Leimholzplatten, die sich je nach Holzart und Herkunftsland zwischen 20 und 100 Euro pro Meter bewegen (ohne Zuschnitt). Naturstein liegt jedoch im Bereich von 200 Euro pro Meter (ohne Zuschnitt). Daraus lässt sich erkennen, dass rund ein Drittel aller KäuferInnen von Küchenarbeitsplatten für sich selbst den Naturstein als Material mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis betrachten. Unter den Natursteinen wiederum ist Granit der absolute Spitzenreiter.

Was ist mit anderen Materialien für Küchenarbeitsplatten?

Es gibt eine ganze Reihe weiterer fester Materialien, die zur Fertigung von Küchenarbeitsplatten verwendet werden, so etwa:

  • Edelstahl
  • Verbundplatten
  • Glas
  • Acryl
  • Beton
  • Keramik
  • Mineralische Werkstoffe

Keramik besitzt immerhin einen Anteil von 6,4 % an den Küchenarbeitsplatten. Mineralische Werkstoffe kommen auf 3,1 %. Unter den mineralischen Werkstoffen finden sich die umfangreich beworbenen Super-Materialien wie:

  • Dekton
  • Neolith
  • Corian
  • Fenix NTM

Ihnen werden extrem gute Eigenschaften zugesprochen. Allerdings sind keramische Arbeitsplatten und auch aus mineralischen Werkstoffen gefertigte Arbeitsplatten sehr teuer. Sie bewegen sich im Bereich von 800 Euro bis 1000 Euro pro Meter (ohne Zuschnitt). Ob sie jedoch wirklich so überlegene Eigenschaften besitzen, wie gerne kolportiert wird und den hohen Preis rechtfertigen, ist nicht unbedingt sicher. Fachleute im Küchenbau bemängeln die extreme Steifigkeit der Materialien.

Küchenarbeitsplatte

Eigentlich ist das ein Vorteil, nur besitzen sie praktisch keinerlei Flexibilität, weshalb schon kleinste Veränderungen, wenn sich zum Beispiel ein noch frischer Estrich in der Küche setzt, zu Spannungsrissen führen können. Granit hingegen hat damit keine Probleme. Es mag sich komisch anhören, aber Granit gibt dank einer gewissen Porosität bei kleinen Veränderungen des Unterbaus nach und passt sich an. Naturstein lässt sich zudem fast Spurenlos reparieren, während bei Keramik und beispielsweise Dekton mitunter nur noch der (teure) Austausch hilft.

Was ist mit der Nachhaltigkeit der Materialien?

Auch hier muss nicht lange überlegt werden, wer den ersten Platz belegt. Natürlich Granit, gefolgt von Vollholz. Ebenso punkten beide Materialien in der energetischen Bilanz und bezüglich des Recyclings so oder so. Mit weitem Abstand Schlusslichter sind hier die laminierten Pressplatten oder CPL. Nach deren Lebensende bleibt nur der Weg in die Verbrennungsanlage. Aber auch die teuren Edel-Arbeitslatten aus mineralischen Werkstoffen oder Keramik schneiden hinsichtlich Energieeinsatz und Recycling schlecht ab.

Was also sind die besten Materialien für die Arbeitsplatte in der Küche?

Der Sieger steht schon lange fest und wurde durch das allgemeine Kaufverhalten bestätigt. Die Arbeitsplatte für die Küche aus Granit. Es gibt sie in unzähligen Tönungen und Musterungen. Sie überdauert Jahrzehnte ohne große Veränderungen in der Optik. Dazu ist sie sehr pflegeleicht und robust.

Unter Berücksichtigung aller Faktoren können Massivholz-Arbeitsplatten den zweiten Platz einnehmen, auch wenn diese in den Statistiken unter „Sonstige“ zu finden sind. Küchenarbeitsplatten aus heimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft besitzen zwar eine relativ empfindliche Oberfläche und können ungeschützt Feuchtigkeit aufnehmen, aber sie lassen sich problemlos behandeln, sprich gegen Feuchtigkeit imprägnieren.

Beispielsweise mit Holzschutzöl, um Wasser abzuweisen und es gibt sie in größeren Stärken oder Dicken. Wenn dann vielleicht nach Jahren der Küchenschlachten einige Kratzer in der Massivholz-Arbeitsplatte zu sehen sind, lässt sie sich abschleifen und sieht wieder aus wie neu. Dazu besitzt eine Massiv- oder Vollholz-Arbeitsplatte eine eigene, individuelle Charakteristik. Keine Arbeitsplatte aus Massivholz ist wie die andere. Letztlich überzeugt sie durch ihre warme, gemütliche Ausstrahlung.

Fazit:

Granit oder Massivholz, sehr gegensätzliche Materialien. Trotzdem beide zu 100 % Naturprodukte, für die es Erfahrungswerte gibt, die in Generationen zählen.